als Ärztin bin ich verpflichtet, nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen.
Diese stammt aus dem Jahr 1982.
Seither haben sich die Kosten zur Unterhaltung meiner Praxis (Löhne, Nebenkosten, Miete, Material…) mehr als verdoppelt.
Die Politik hat unsere Gebührensätze aber leider nicht angepasst.
Die renommierten Ärztevertretungen weisen seit langem auf einige Möglichkeiten hin, das Gebührensystem besser zu nutzen.
Ich bin nun gezwungen, diese Änderungen in unsere Abrechnung einzuführen.
Das bedeutet für Sie in einigen Fällen eine geringfügige Erhöhung unserer Gebühren, die evtl. nicht von den Krankenkassen getragen wird und daher in Ihren Selbstzahler- Modus fällt.
Bitte haben Sie dafür Verständnis.
Ich werde auch in Zukunft keine Gebühr für nicht abgesagte Termine erheben, mit Ausnahme der Erstgespräche.
Bitte geben Sie uns einen Werktag vorher Bescheid, wenn Sie einen Termin nicht wahrnehmen können. Wir reservieren viel Zeit für Sie.
Ich wünsche mir, dass ich meine Praxis weiterhin auf der Basis gegenseitigen Vertrauens führen kann.

Ihre Annedore Gauer
Ärztin und Dozentin für chinesische Medizin

Philosophie

Auf der Suche nach einem Heilsystem, welches meine Tätigkeit in der "Schulmedizin" ergänzen könnte, stieß ich Ende der 80er Jahre auf die chinesische Medizin. Ein System, das die Untrennbarkeit von Körper und Geist, Natur und Mensch und schließlich Philosophie und Wissenschaft verkörpert, wie keine anderes. Je tiefer ich in den letzten 30 Jahren in diese Lehre eintauchen durfte, umso überzeugender finde ich deren Ansätze und die therapeutischen Ergebnisse geben uns durchaus Recht. In einer Zeit in der Spezialisierung und Technikgläubigkeit immer mehr zu einer Entfremdung von Arzt/in und Patient/in führten, stellt die Sichtweise der chinesischen Medizin eine optimale Ergänzung dar. Grundlage der östlichen Philosophie ist die Lehre der fünf Elemente. Jedes dieser Elemente lässt sich in unserem Leben und in unseren Anlagen in unterschiedlicher Ausprägung wiederfinden. Im günstigsten Fall repräsentiert das Holz unser Durchsetzungsvermögen, die transformative Kraft des Frühlings und des Windes. Im Feuer kommt unser kreatives Bewusstsein zum Ausdruck und wir erleben in ihn die wohltuende "Hochzeit" des Sommers. Die Erde symbolisiert unsere Bindungen und unsere Fähigkeit zur Differenzierung. Sie nährt uns besonders im Spätsommer und in Übergangsphasen. Das Metall steht für die Fähigkeit zur Transformation von Beziehungen, für Trennungen und die damit verbundene Trauerarbeit. Es hat seine besondere Jahreszeit im Herbst. Und schließlich finden wir im Element des Wassers unsere Verbindung mit unserer Identität, mit Vertrauen und Transzendenz. Es hat einen engen Bezug zur ruhigen dunklen Jahreszeit des Winters.

Die drei Schätze
Shen - der Geist, Qi - die "Lebensenergie" und Jing - unsere genetische Essenz stellen eine weitere wichtige Grundlage dieser Philosophie dar. Es gilt sie zu pflegen und Yangsheng (Lebenspflege) zu betreiben. Durch unseren modernen Lebensstil kann es vorkommen, dass unser Shen zu voll und zu unruhig ist. Wir grübeln und sorgen uns zu viel und nähren unseren Geist nicht ausreichend mit der Ruhe eines gesunden Schlafes. Unser Qi fließt nicht frei im Körper, weil wir vielleicht zu viel sitzen, uns nicht gut ernähren oder zu wenig gesunde Bewegung in unserer Alltag integriert haben. Außerdem blockieren wir unseren Qi- Fluss allzu oft mit ärgerlichen Gedankenschleifen und fehlgeleiteten Ängsten. Dies alles erschöpft unsere Lebens- Essenz, die so etwas ein ein "Guthaben- Konto" darstellt, mit dem wir geboren werden. Wir erben dieses Guthaben von unseren Eltern und geben es an unsere Kinder weiter.